Atelier Sylvia Beyen

 

Was lange währt...

wird endlich gut! Sagt man so in seinem jugendlichem Leichtsinn. Ja es gab sie: Die dritte Schwangerschaft nebst einer absolut erfrischenden Geburt! Manch Einer mag nun entsetzt sein und sagen: Ey zwei Kinder reichen doch völlig! Aber ich wollte eben noch ein Kind. Und ja es war eine Bilderbuch Schwangerschaft. Mit allem Darum und Dran. Sogar mit einem Mann der sich kümmerte. Ich schrie nach Cheeseburger und er fuhr los und holte einen. Allerdings immer nur dann, wenn er auch Hunger auf Fastfood hatte. Das nenne ich einen höchst selbstlosen Akt der Liebe. Morgens bekam ich Marmeladenbrote und am Abend Tomatenbrote (wegen der Folsäure). Er schüttete mir Tee oder auch ab und zu einen Kaffee auf und brachte mich regelmäßig zum Arzt. Sogar die Ultraschallaufnahmen interessierten ihn. Ich war hin und weg von diesem Mann. Auch durfte ich nichts Schweres heben. Er schleppte die Tüten und ließ mich, während er die Treppen rauf und runter rannte, langsam hochgehen. Immer wenn er an mir vorbeikam, bekam ich einen Kuss. Und ich war überrascht dass er schneller fertig war als ich, die ich doch nur die Treppen hochschleichen mußte.

Wenn mein Mann einkaufen ging, holte er alles Mögliche was Schwangere so angeblich essen. Ich lebte im Schlaraffenland! Und da soll Frau nicht bei zunehmen. Was denken sich die Ärzte eigentlich wenn sie sowas sagen? Ich verstand nicht wieso ich immer wieder von meinem Arzt schimpfe bekam. Sie haben zuviel zugenommen! Das muß sich ändern! Und ich stand da, seufzte und sprach artig: Ja, ich werde darauf achten. Was natürlich nicht einzuhalten war. Kindermilchschnitten und Pinguin und die leckeren Tomatenbrote hatten es mir angetan. Gemeinsam futterten wir in abwechselnden Anfällen. Ich glaubte schon mein Mann wäre mit mir gemeinsam Schwanger. Meine Ängste stellten sich allerdings als Trugschluss raus und ich konnte unbekümmert weiter mit meinem Mann schlemmen. Bis zur nächsten Untersuchung. Die ich immer schweren Herzens antrat. Ich wußte ja, ich hatte gesündigt. Mein schlechtes Gewissen hielt mich jedoch nicht davon ab, dem Naschdrang meiner geliebten anderen Hälfte nachzugeben.

Und wie nicht anders zu erwarten wuchs mein Bauch stetig. Die Erdanziehung wurde überlistet und der Bauch wuchs nicht nach unten sondern nach vorn. Bei den üblichen Untersuchungen hörten wir den Herzschlag und irgendwie kam er uns schon ein bissel merkwürdig vor. Auch der Arzt schaute etwas besorgter und meinte das wird sich wohl wieder auswachsen und normalisieren. Er überwies mich gleichzeitig ins Krankenhaus zum sogenannten Dopplern und das machte uns misstrauisch. Wenn alles nicht so schlimm war, wieso dann Krankenhaus? Meine Gedanken schweiften zu div. Filmen in denen grüne Kekse hergestellt oder ähnliche Bösartigkeiten mit Menschen vollzogen wurden. Allein schon aus Sorge, gingen wir gemeinsam zu dem Termin. Dort wurden wir für alle Ängste und Widrigkeiten entschädigt.

Es war einfach faszinierend. Das komplette Abbild unseres Kindes. Unsere Tochter! Wie wir unschwer erkennen konnten. Sogar die Form der Nase und die Wangen waren zu sehen. Der Mund! Es gab nicht ein Detail, das nicht zu erkennen gewesen wäre. Hier lernte ich dann die Eigenschaften eines Dopplers kennen. Er zeigte, Foto ähnlich wie das Baby aussah und auch welche Probleme es am Herzen hatte. Allerdings beruhigte uns der Arzt. Es würde sich auswachsen meinte er. Der hat gut reden, dachte ich. Und wieder einmal dachte ich daran, wie ich die Schwangerschaft bemerkt hatte. Angefangen hatte es mit unserem Auto. Ja sie lesen richtig! Mit dem Auto fing alles an!

Es war ein Nieseltag. Also ein Tag an dem es Regnete und auch nicht. Also es kam schon Wasser vom Himmel aber so sprühend und fein, das ich es nicht als Regen bezeichnen konnte. Wir fuhren von Freunden nach Hause und unser Auto hielt zunächst noch mit. Aber auch Autos können launisch sein. Irgendwann, nicht allzuweit von unserem Wohnort entfernt, muckte es. Es wurde lauter und lauter. Wir hofften noch nach Hause zu kommen aber der Wagen machte uns einen Strich durch die Rechnung. Er fing an zu Qualmen. Nein nicht etwa Weiß, weil Feuchtigkeit auf den Motor gekommen wäre. Nein, nein! Er qualmte Schwarz! Und kurz darauf verstarb der Motor mit einem lauten Peng! Wir hatten Glück im Unglück und der Wagen hielt ca. 50 Meter von einer gut besuchten Schwimmhalle entfernt, die über einen großen Parkplatz verfügte. Wir wollten den Wagen nicht auf der gut befahrenen Straße stehen lassen, zumal die beiden Kleinen darin saßen. Also rafften wir uns auf und schoben ihn die kurze Strecke zum Parkplatz. Ein erst leichtes Ziehen machte sich bei mir bemerkbar. Ich versuchte es zu ignorieren aber als es einen kleinen Hang hoch ging, machte mir das Ziehen doch sehr zu schaffen. Ein letztes Stückchen noch und der Wagen samt der kostbaren Fracht war in Sicherheit. Leise vor mich hin murmelnd setze ich mich hinein und fragte mich was das sein könnte. Mein Mann sah mich etwas belustigt an und fragte: Na? Schon aus der Puste? Das war doch wieder mal ganz typisch Mann. Kaum schnaufte die Frau ein bisserl, da wurde ihr gleich unterstellt aus der Puste zu sein. Leicht belustigt erwiderte ich ihm das es noch andere Dinge im Universum gab die eine Frau so mitnahmen. Nach meinen Schilderungen war er sofort dafür zum Arzt zu gehen. Meine Gedanken schweiften ab. Was wäre wenn? Ja was wäre wenn ich Schwanger wäre? Beunruhigt wartete ich bis mein Schwager uns, den wir informiert hatten wo wir standen, holen kam. Kurz darauf schleppte er uns in Richtung Heimat. Ich wünschte mir nur noch eine heiße Tasse Kaffee und eine warme Decke. Aber mein Mann ließ das erst gar nicht zu. Er stellte das Telefon neben mich und wollte unbedingt einen Termin beim Doc. Seufzend nahm ich den Hörer und schilderte der Arzthelferin mein Problem.

Ja ein Ziehen sagte ich ihr und das ich mir vorkam als wäre ich gefüllt. Schnell gab sie mir einen Termin für den nächsten Nachmittag und wünschte mir noch einen schönen Tag. Natürlich ging ich nicht allein hin. Mein Mann hatte mir fürsorglich wie er war, ein kleines Stoffschäfchen geschenkt. Zur Beruhigung wie er meinte. Und natürlich zum Trost falls es nicht das Erhoffte war. Ich wurde mit dem üblichen Töpfchen zur Toilette geschickt und man wartete auf meine erfolgreiche Abgabe desselben. Wie üblich war ich kurz vorher schon dort gewesen, dabei hätte ich es doch wissen müssen. Aber was raus muß, muß eben raus. Ich seufzte auf und ging mit hängendem Kopf auf die Toilette. Nach 10 Minuten kam ich strahlend wieder und drückte der Helferin das Töpfchen in die Hand. Sie verschwand umgehend und kam mit einem kleinen weißen Plättchen wieder. Der Schwangerschaftsersttest! Sie schüttelte den Kopf und zog die zweite Arzthelferin zu Rate. Beide grübelten über dem Plättchen. Zeigte es nun einen Streifen oder nicht? und war das nur eine Schattenbildung? Ich durfte auch mal schauen und mein Herz hüpfte hoch. Klar war da ein Streifen. Ok, er war nicht gut ausgeprägt. Aber immerhin, er war da! Die Helferinnen sahen mich leicht besorgt an aber sagten nichts weiter. Ich ging zu meinem Mann und erzählte die frohe Botschaft und auch er konnte nicht an sich halten. Er bestätigte mir das er mich liebte und hoffe das alles gut geht.

Gemeinsam gingen wir zum Arzt in den Behandlungsraum. Erst wurde wie üblich gequatscht. Wibbelnd vor Aufregung sah ich ihn aufmerksam an und dachte mir nur: Ja nu werde fertig ich will die Bestätigung. Endlich befreite er mich aus der Ungewissheit und wir gingen zu dem Stuhl der Stühle. Ultraschall ist was tolles, nur wenn sich etwas versteckt, dann nutzt auch der Ultraschall nicht viel. Er suchte und suchte. Alles toll aufgebaut aber kein Kind zu sehen. Er runzelte die Stirn, ich drückte die Hand meines Mannes und er sah fasziniert auf das Bild, welches sich immer wieder veränderte. Und da! Ganz plötzlich sahen wir etwas! Auch dem Arzt war es nicht entgangen. Er suchte die Stelle wieder und ganz winzig in eine tiefe Falte gebettet lag das kleine Etwas, das ein Kind werden wollte. Frühschwangerschaft hörte ich ihn murmeln. höchstens 6te Woche. Ich rechnete nach. Nein das konnte gar nicht sein. Entweder 8te oder 4te aber für 4te war es schon zu groß. Leichte Panik machte sich in mir breit. Ärzte, die Götter in Weiß! Und doch können sie einem nicht mal die Sorgen nehmen. Allerdings war ich trotz allem frohen Mutes. Stapfte nach dem ganzen Gedönse mit Mutterpass und Blutabnahme gemeinsam mit meinem Mann nach Hause.

Dort erwarteten mich meine anderen kleinen Krümel. Der kleine Knirps stand mit dem dicken Windelpo vor mir und strahlte mich an. Mama war wieder da! Glücklich schmiegte er sich an mein Bein und meine Große stand strahlend vor mir und erwartete die Nachricht. Nachdem wir ihr gesagt hatten, sie bekäme noch ein Geschwisterchen freute sie sich als wäre es ihr eigenes Kind. Und das mit 6 Jahren. Ich schmunzelte bei dem Gedanken an meinen Winzmops mit einem Baby im Arm. Sie hatte schon ne menge Geld mit ihrem Brüderchen verdient. Immer wenn ich  nicht  hingesehen hatte, nahm sie einen  ihrer kleinen Freunde mit zu uns nach oben  und zeigte ihn. Dafür bekam sie vom jeweiligen Kind 20 Pfennige. Als mir das klar wurde nahm ich sie Beiseite und fragte sie was das solle. Die Antwort war einfach und schlicht: Mama was soll ich denn sonst mit ihm machen? Er kann ja noch gar nicht richtig spielen. So kann ich mir wenigstens was für ihn kaufen. Das nenne ich Kinderlogik, dachte ich innerlich lachend. Ihr Gesicht war Gold wert als ich ihr sagte es müsse nun Schluß damit sein. Aber sie hielt sich dran.

Von Anfang an wollte sie ein Schwesterchen. Sie wollte jemanden mit dem sie Barbie spielen konnte. Und sie hing mir den ganzen Tag in den Ohren; Mama bitte mach eine Schwester für mich. Mein Sohn hielt sich raus, er war auch noch zu klein um wirklich Wünsche in der Form äußern zu können. Aber wenn, hätte ich bestimmt zu hören bekommen; nein, ich will einen Bruder. Denn Einig sind die Beiden sich so gut wie nie. Der Bauch wurde mit den Wochen immer Größer (auch wenn er nie die Größe der ersten Schwangerschaft erreichte) und die Kinder schauten immer fasziniert auf das Beulen. Mit dem Kopf lag meine Tochter auf meinem Bauch um ihr Schwesterchen zu hören und manchmal trat es gegen ihr Ohr. Dann rief sie aus; Mama es will mir was sagen! Das sind Morsezeichen! Was für eine Vorstellung. Morsezeichen, ja warum eigentlich nicht? Ich grinste und gab meiner Tochter einen dicken Kuss.

Die Schwangerschaft wurde nur von der Sorge überschattet, was das für ein Nebengeräusch bei den Herztönen war. Ansonsten war alles normal und prima. Als sich die Zeit dem Ende zuneigte wurde mein Mann von jeder meiner Bewegungen wach. Ich drehte mich und er rief: Geht es los? Er schlief sehr schlecht. Und dann kam sie, die Nacht! Und mein Mann wurde nicht wach. Die Nächte vorher hatte er so schlecht geschlafen, das er vor Erschöpfung fest schlief. Der Schmerz ließ mich laut aufstöhnen und ich rüttelte am Bein meines Mannes. Verschlafen drehte er sich um, schaute mich an und mit einem Mal wurde er hellwach. Nahm mich in den Arm und drückte mich. Alles war vorbereitet. Meine Tasche schon lange gepackt und auch unsere Helfer waren informiert. Eine Freundin nahm die Kinder und meine Schwester sollte bei der Geburt dabei sein. Ich freute mich, ihr diese Erfahrung geben zu können. Alles in Allem dauerte es eine halbe Stunde bis die Kinder abgeholt, meine Schwester da und wir auf dem Weg ins Krankenhaus waren. Irgendwann auf dem Weg riss ich während einer Wehe den Haltegriff über der Tür ab an dem ich mich festhielt. Endlich, das Krankenhaus kam in Sichtweite. Jede Bewegung löste eine Wehe aus. Das kannte ich noch nicht. Es war höllisch! Wir kamen zu den Kreissälen und klingelten an der Tür. Eine der Hebammen öffnete uns die Tür und schickte uns in einen Raum zur Untersuchung. Dort sah ich dann die Hebamme die mein Kind entbinden sollte. Der Schock stand mir im Gesicht geschrieben. Eine russische Gefängniswärterin, war mein erster Gedanke. Die Haare eng an den Kopf zu einem Dutt gemacht, ein Gesicht ohne eine Regung und sehr füllige Figur. Kein Lächeln, kein freundliches Wort. Sie zeigte nur auf die Liege und ihre Mimik bedeutete mir das Wort: Sofort! Ohne Widerspruch legte ich mich hin. Voller Angst und Misstrauen. Auch meine Schwester und mein Mann waren ziemlich erschrocken bei dem Anblick. Meine Hoffnung war der Wechsel um 6 Uhr. Eine Stunde noch! Sie untersuchte mich und befand; der Muttermund ist schon 5 cm auf. Ich bekam auf mein Verlangen eine Peridualanästesie und diesmal funktionierte sie sogar...ich hatte erstmal Ruhe. Einen Druck verspürte ich zwar aber der war nicht mehr schmerzhaft. So ließ sich eine Geburt durchstehen befand ich und spielte mit meinem Mann ein wenig Karten. Allerdings währte das nicht lange. Ein schmerzhaftes Ziehen zeigte mir an, jetzt ist es soweit. Die Hebamme kontrollierte noch einmal den Muttermund und in dem Moment ging die Tür auf. Schichtwechsel der Hebammen! Und wer kam rein? Ja, genau die Hebamme die ich auch bei den beiden anderen Geburten gehabt hatte. Ich strahlte über das ganze Gesicht und fiel ihr um den Hals als sie in die meine Reichweite kam. Die Gefängniswärterin verabschiedete sich noch und ging mit einem miesepetrigen Gesicht die Tür raus. Ein Aufatmen war im Kreißsaal zu hören. Mein Mann, meine Schwester und ich waren uns wohl einig!

Die Luft blieb mir bei der nächsten Wehe weg und es wurde endlich ein Arzt gerufen. An der einen Hand meine Schwester und an der anderen meinen Mann, durchlebte ich die Geburt wie in einem Film. Ich hörte wie die Ärztin nach einem Sender verlangte und das Gesicht meines Mannes sagte mir; das sieht nicht gut aus! Was die Hebamme mit mir anstellte, kann ich nur als Aerobic bezeichnen. Ich sollte auf dem Bett hin und her wandern - natürlich auf den Knien. Dann wieder hinlegen. Und zum guten Schluß legten sie ein Laken auf die Erde und ich sollte das Bett anbeten. Ich machte alles was sie sagten. Mein Kind wollte wohl doch nicht so gern auf diese Welt, es hielt sich krampfhaft in mir fest. Den Schmerzen nach zu urteilen, krallte es sich fest. Nun kniete ich auf dem Boden und durch das Laken rutschte ich immer weiter zu den Seiten fest. Das Bein meines Mannes hinter mir spürend seufzte ich leise; ich rutsche weg. Mein Mann lachte und meinte: Nein, das kannst du nicht, ich hab mein Bein hinter dir. Innerlich explodierte ein Lachen in mir aber äußern konnte ich es nicht wegen der nächsten Wehe. Es kam nur ein gequältes aufstöhnen raus. Irgendwann durfte ich wieder ins Bett. Es war eine Qual mich auf den richtigen Platz zu legen und das alles mit einem Sender am rechten Bein. Dann endlich! Ich spürte einen enorm starken Druck und jauchzte: Es ist soweit ich muss pressen. Die Hebamme, die ein Tuch über mich gelegt hatte, schlug es zurück und meinte nur: Nein, es ist noch nicht soweit. Das ist nur ein Malörchen. Und wieder kehrte Frieden in den Kreißsaal ein. Die Ärztin war zwischendurch hinausgegangen und kam nun wieder rein. Allerdings nicht allein. Ich staunte nicht schlecht, als insgesamt 5 Personen den Kreißsaal in einem weißen Kittel betraten. Ich wurde kurz gefragt ob das Ok geht und schon zeigte sie der werdenden Ärztemeute wie ich innen beschaffen war. Nun müßte man meinen es wäre peinlich gewesen, allerdings interessierte es mich gar nicht so sehr. Ich wollte nur das der Knubbel in meinem Bauch raus kam und ich keine Schmerzen mehr spürte. Die Kleine tat mir den Gefallen und ich rief: Jetzt kann ich wirklich nicht mehr! Die Hebamme schlug wieder das Tuch zurück und endlich kam Hektik auf. Alle gingen auf ihre Plätze wo sie die Geburt gut einsehen konnten. Meine Hebamme klopfte mir beruhigend auf den Schenkel und ließ mich Hecheln. Hecheln? Jetzt wo es endlich losging? Aber ich hechelte und hechelte. Pressen! Ich presste und kaum hatten wir damit angefangen, spürte ich wie die Geburt von statten ging. Die Schmerzen waren weitgehendst weg und ich konnte was tun. Erleichterung stand in meinem Gesicht geschrieben - Schmerz in dem von meiner Schwester. Ich lockerte zwischendurch zwar meinen Griff aber sie traute sich nicht die Hand wegzunehmen. Sie wollte die ganze Geburt sehen. Mein Mann drückte meine Hand kräftig zurück so das ich den Widerstand spürte. 7 Presswehen dauerte die Geburt und dann war sie da. Mein Mann war ziemlich geschockt als die Hebamme das Köpfchen drehte damit die Schultern durchpassten. Aber auch das ging vorbei. Er durfte die Nabelschnur durchschneiden und glücklich lag die unser Jüngste in meinen Armen.

Völlig geschafft aber glücklich lag ich da und ein lautes Grummeln verriet dass ich Hunger hatte. Wie schon gesagt ist mein Mann ein sehr aufmerksamer Mann! Er holte mir sofort ein leckeres Brötchen mit Salat und etwas zu trinken. Die Kleine schlürfte an meiner Brust und auch meine Schwester trank Kaffee. Der einzige Wermutstropfen war, das unser Kind an einen Monitor angeschlossen werden mußte. Wegen dem Herzen. Aber auch hier konnte man uns beruhigen. Es war nur wegen der Sicherheit. ...Aber das werde ich ein andern Mal erzählen.

 

Das Copyright © auf diesen Seiten liegt bei der Künstlerin Sylvia Beyen  |  atelier@sylviab.de